Die Grundlage der Evolutionspädagogik ist ein pädagogischer Ansatz, der moderne Formen von Problemlösungsstrategien mit Erkenntnissen der Gehirnforschung und pädagogischer Kinesiologie verbindet. Die Evolutionspädagogik verwendet Charles Darwins Theorie modellhaft und in erweiterter Form. Nicht nur die biologische Evolution, sondern auch die kulturelle Entwicklung bildet die Grundlage dieser Methode. Der Mensch durchläuft vom Augenblick der Zeugung über die Zeit der Schwangerschaft und Geburt bis hin zum dritten bis vierten Lebensjahr organisch und motorisch die einzelnen Entwicklungsstufen.
Diese Entwicklungsstufen werden in der Evopäd (Evolutionspädagogik) modellhaft übernommen. Wir gehen von sieben Stufen aus, die ineinander greifen und in Wechselwirkung miteinander stehen (Sieben Sicherheiten). Über das Evolutionsstufenmodell der Menschheitsgeschichte steht uns eine geniale Methode zur Verfügung, bei der wir die Möglichkeit haben, auf Probleme direkt einzugehen, Verhaltensmuster und Defizite aufzudecken sowie Talente und Fähigkeiten zu erkennen.
„In der Praktischen Pädagogik fragen wir nicht, was dem Kind fehlt, was es kann oder nicht kann, sondern wir fragen und schauen, wie es die Welt wahrnimmt.“
Ludwig Koneberg
Die Stufe des Fisches
Vom Urvertrauen zum Selbstvertrauen
Die Ursicherheit
Schon im Mutterleib lernen wir die Melodie unseres Lebens. Das ungeborene Kind ist auf vielseitigste Weise mit seiner Mutter und seiner Umwelt verbunden. An alle Erfahrungen und Erlebnisse in dieser Zeit kann der Mensch sich nicht erinnern, es erinnert sich jedoch der Körper über die Bewegung. Die Erfahrung Das Vertrauen zu haben, dass das Leben uns trägt.
Das Vertrauen zu haben, dass das Leben uns trägt.
Das Rollen um die eigene Achse
Einfach da sein ist genug
Die Stufe der Amphibie
Von der Neugierde und dem Rückzug
Die Erlebnissicherheit
In dieser Phase entdeckt das Kind seine Welt aus der Bauchlage heraus. Es nimmt die Umgebung über das Sehen wahr, fixiert Gegenstände und bewegt sich neugierig darauf zu. Der Impuls, Neues zu erfahren, wird geweckt! Gleichzeitig wird das Bedürfnis nach Rückzug und Schutz erfahren. Das Kind erfährt diese Impulse und lernt sie für sich einzusetzen
Neugier und Entdeckerfreude
Kriechen in Bauchlage
Schüchtern sein, heißt sich schützen können
Die Stufe des Reptils
Vom Lauern ins Loslegen
Die Körpersicherheit
Das Reptiliengehirn ist instinktgesteuert. Es agiert und reagiert seinen Bedürfnissen entsprechend. Aggressives Verhalten gehört für das Reptil zum Überleben. Fühlt es sich bedroht, reagiert es mit Aggression oder Starrheit. Das Kind lernt in dieser Zeit seine Kraft und Energie kennen und einzubringen.
Aggression ausdrücken und abwarten können
Kriechende Bewegung in der Bauchlage mit Koordination der Arme und Beine
Aggressiv sein heißt, kraftvoll sein
Die Stufe des Säugetiers
Von der Nähe und der Distanz
Die Gefühlssicherheit
Über die Weiterentwicklung des Gehirns werden Emotionen bewusst. Positive und negative Erfahrungen bestimmen das Handeln. Sie steuern die Nähe und Distanz zu den Menschen. Der Unterschied zwischen Gruppenbewusstsein und Selbstbeherrschung wird erfahren. Die beiden Gehirnhemisphären (rechte und linke Gehirnhälfte) entwickeln sich weiter. Die Grundlagen für die Kulturtechniken wie Lesen, Rechnen und Schreiben werden hier gelegt. Die Visualisierungsfähigkeit, d.h. die Fähigkeit zu sehen und das Gesehene zu verarbeiten, wird trainiert.
Bewusste Emotionen, Nähe-und Distanzverhalten
Krabbeln mit Überkreuzbewegung
Ängstlich sein heißt Gefühle zeigen zu können
Die Stufe des Affen
Vom Gleichgewichtssinn zu psychischer Stabilität
Die Gruppensicherheit
Über die komplexer werdenden Bewegungsmuster auf der Affenstufe stellen sich im Gehirn weitere Effekte ein, die den Übergang zur Wahrnehmung im dreidimensionalen Raum ermöglichen. Den Überblick haben und zielgerichtetes Vorgehen können, gehören zu den Fähigkeiten dieser Stufe. Die Individualität und das Gruppenbewusstsein reifen auf dieser Stufe. Die integrierte Affenstufe ist zudem wesentliche Bedingung für die Sprachentwicklung des Menschen.
Gleichgewichtssinn und Koordinationsvermögen – Ich und mein Verhalten in der Gruppe
Bewegungen im dreidimensionalen Raum (Klettern)
Individualität und Gemeinschaft erleben
Die Stufe des Urmenschen
Von der Kommunikationsfähigkeit und der Feinmotorik
Die Sprachsicherheit
Auf dieser Stufe wird die Kommunikationsfähigkeit ausgebildet. Sprachentwicklung und Feinmotorik bekommen einen bedeutenden Stellenwert. Sprache wird Mittel zum Zweck. Es entstehen Kontakte, Beziehungen werden aufgebaut. Über die Entwicklung der Feinmotorik entstehen Fähigkeiten und Talente, die gezielt zum Ausdruck gebracht werden können. Das Geschlechterbewusstsein bildet sich aus. Männliche und weibliche Verhaltensweisen kommen zum Ausdruck.
Ich bringe mich ein und finde meine Position
Trommeln, den eigenen Rhythmus finden
Laut sein heißt seine Position finden
Die Stufe des modernen Menschen
Vom „Über sich hinauswachsen“
Die Kooperations- und Kommunikationssicherheit
Die Stufe des Menschen verkörpert die optimale Nutzung von Verstand und Gefühl unter Einbindung der gesamten Persönlichkeit. Dies wäre der Idealzustand. Die Persönlichkeitsbildung ist demnach das wichtigste Ereignis dieser Stufe. Erst über sie wird es möglich, eine Balance zwischen Verstand und Gefühl herzustellen.
Soziale Kompetenz
Fortwährende soziale, kulturelle und künstlerische Auseinandersetzung
Unvollkommen sein heißt noch wachsen können